Andrea Kirchschlager: Die Lebenserinnerungen der Rosalie Hübner an ihre Kindheit und Jugend in Arnstadt im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts

Hardcover, Fadenheftung, Leseband, 208 Seiten, 24 Abbildungen ISBN 978-3-934277-35-9, limitiert auf 500 Exemplare, bald vergriffen,  Preis: 14.80 Euro

Briefe, Tagebücher und Lebenserinnerungen sind selten überliefert. Rosalie Hübners handschriftliche Lebenserinnerungen stellen eine einzigartige Quelle zur Familien-, Kultur- und Sozialgeschichte Arnstadts im frühen 19. Jahrhundert dar.
Sie beschrieb neben den Mitgliedern ihrer Familie und familiären Ereignissen auch das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben Arnstadts und seiner Bewohner. Von kulturgeschichtlichem Interesse sind die Schilderungen von Sitten, Bräuchen und Aberglauben. Aus ihrer Feder stammt auch die Darstellung der letzten Hinrichtung in Arnstadt am 4. Oktober 1811.

Andrea Kirchschlager, geboren 1968, studierte Geschichte und arbeitet seit über 30 Jahren im Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt. Sie zählt zu den besten Kennern Arnstädter Geschichte und arbeitet u. a. seit Jahren an der Herausgabe der Bürgerbücher der Stadt Arnstadt, von denen bereits zwei Bände in der wissenschaftlichen Reihe der Stiftung Stoye erschienen sind.

Das Thüringer Koch- und Backbuch der Johanne Leonhard. Arnstadt 1842.

Herausgegeben von Sabine Becker / Bearbeitet von Michael Kirchschlager

Mit zwei Rezepten für „Rohe Kartoffelklöße“ – Früheste Rezepte des Thüringer Kloßes!!!

Hochwertiger Hardcover im Schuber, Fadenheftung, Lesebändchen, 199 Seiten, zahlreich Abbildungen und Schriftproben, limitierte Auflage, ISBN 978-3934277359, Preis: nur 18 Euro

Das besondere an diesem kleinen bibliophilen Schatz sind neben den über 250 Rezepten zwei besonders frühe Rezepte für „Rohe Kartoffelklöße“! Es gibt unseres Wißens nach nur ein älteres Rezept.
Doch nicht nur das. Durch Namensnennungen der jungen Frau Leonhard können wir sehr gut ein klaßisches „Kaffeekränzchen“ einiger Damen der mittleren und gehobenen Bürgerschaft Arnstadts jener Zeit nachzeichnen. Da finden sich Namen wie Madame John (die Mutter oder Tante unserer Schriftstellerin Marlitt), Apothekersfrau Lucas, Gastwirt Lämmerhirdt vom „Schwan“, ein Rezept für „Pfeffernüße“ stammt von Frau Bäckerin Kranz usw.

Eduard Fritze: Fränkisch-Thüringische (althennebergische) Holzbauten aus alter und neuer Zeit mit 45 Tafeln

Hochwertiger Hardcover in grauem Schuber, Fadenheftung, Leseband, limitiert auf 499 Expl., Preis: 38 Euro. Bald vergriffen!

Das Werk des Meininger Architekten und Baurates Eduard Fritze erschien als lose Tafelsammlung in einer Mappe nebst einem Begleitheftchen und einem eingelegten Widmungsblatt. Er widmete sein Werk „Fränkisch-Thüringische (althennebergische) Holzbauten aus alter und neuer Zeit mit 45 Tafeln“ dem Hennebergischen Altertumsforschenden Verein (HAV) anläßlich der Feierlichkeiten seines 60. Jahrestages im Jahre 1892 widmete. Der HAV wurde am 11. März 1990 in Meiningen als Hennebergisch-Fränkischer Geschichtsverein e.V. (HFG) wiedergegründet.

Unser Exemplar weist darüberhinaus eine sehr schöne handschriftliche Widmung auf. „Emma C. Kellog. Chicago. U.S.A. Rittergut Bockstadt, bei Eisfeld, Germany. November 1892. Freiherr von Münchhausen.“ Das Buch beschreibt in einem 22seitigen Begleitheftchen Fachwerkbauten und Handwerkstechniken aus dem althennebergischen Gebiet. Auf 45 s/w Tafeln dokumentierte der Autor herausragende Baudenkmale, wie z. B. die Kirchen in Hessberg, Henneberg, Milz, Stedtlingen, die Kemenate zu Schwallungen, Wohnhäuser in Wernshausen, Themar, Simmershausen, Walldorf (Rotes Haus), Schleusingen, Meiningen, Veilsdorf, die Dorfstraßen von Gleichamberg, Eicha und Dingsleben, die Widmarkt in Vacha, das Ritterhaus der Wartburg, Rathaus und Damenstift von Wasungen, das Rathaus von Heinrichs, das Amtsgericht Heldburg oder die Superintendentur in Eisfeld. Auf gesonderten Tafeln werden zudem Details der „Holzausbildung“ dokumentiert, wie Balkenschluß, Eck- und Wandpfosten, Haustüren, Richtnägel. 

Eduard Fritze erblickte am 22. November 1849 in Veilsdorf als Sohn des Pfarrers Carl Fritze das Licht der Welt. Nach dem Besuch der Dorfschule unterrichteten ihn sein Vater und andere Lehrer. Ab 1864 ging er in die Maurerlehre bei Meister Sauer in Hermannsfeld und konnte erste Erfahrungen bei der Restaurierung des „Frauen- und Männererkers“ am Französischen Bau auf der Veste Heldburg sammeln. 1867 beendete er die Lehre als Maurergeselle. In den Wintermonaten 1864-66 besuchte er die Baugewerksschule in Holzminden. Für seine verwitwete Mutter baute Fritze 1866 bereits ein Häuschen. 1868 arbeitete er als Bauaufseher bei Hoppe in Meiningen. 1870 war er Kriegsteilnehmer. 1871 ging er wieder zu Hoppe nach Magdeburg, wo dieser mit dem Bau einer Zentralbahn beschäftigt war und bereitete sich nebenbei durch Selbststudium auf das Hochschulstudium vor. 1873 besuchte er die Berliner Bauakademie und legte daneben die Reifeprüfung an der Königstädtischen Realschule ab. 1876 absolvierte er die Bauführer- und 1879 die Baumeisterprüfung. In seine Heimat zurückgekehrt, übertrug man ihm 1880 die Stelle als Herzoglicher Straßen- und Wasserbaumeister in Meiningen und Hildburghausen. Im gleichen Jahr wurde Fritze Mitglied des Hennebergisch Altertumsforschenden Vereins (HAV), dem er ab 1894 bis zu seinem Tod als verdienstvoller Direktor vorstand. 1884 heiratete Eduard Fritze Laura Sonnenfeld, Tochter eines Großkaufmanns aus Hildburghausen. Aus der Ehe stammen zwei Söhne. Das Wohnhaus der Familie befand sich in der Berliner Straße 39. 1891 erfolgte seine Ernennung zum Baurat am Herzoglichen Hofbauamt Meiningen und 1895 zum Oberbaurat. 1894 wählte man ihn in den Landtag des Herzogtums Sachsen-Meiningen. 1911 ehrte man ihn mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Meiningen, wegen des gelungenen Baues der Prinz-Friedrich-Schule sowie mit der Verleihung des Komturkreuzes II. Klasse mit Schwertern von herzoglicher Seite. Für den Bau des Hypothekenbankgebäudes verlieh ihm Herzog Georg das Ritterkreuz 1. Klasse. Am 24. Januar 1915 begann er für seine Söhne seine Lebenserinnerungen aufzuschreiben. Nach seiner Wahl zum Landtagspräsidenten 1915, starb seine Ehefrau im folgenden Jahr. Im November 1918 vollzog sich dank Fritze nach Abdankung des Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen der Übergang von der Monarchie zur Republik in Ruhe und ohne Blutvergießen mit Geschick und Konsensfähigkeit. Er trat am 30. Dezember 1918 von seinen politischen Ämtern zurück. 1921 verlieh ihm die Philosophische Fakultät der Universität Jena, Bereich Kunstgeschichte den Doktortitel. 1923 trat Fritze in den Ruhestand. 1926 starb Eduard Fritze an einem Krebsleiden in der Universitätsklinik Würzburg.

In Meiningen trägt auch eine Straße seinen Namen. 1999 war ihm der Meininger Tag des offenen Denkmals gewidmet. Anläßlich seines 150. Geburtstages enthüllte man am „Sächsischen Hof“ eine Gedenktafel mit folgendem Inhalt:

„Oberbaurat Dr. Eduard Fritze 1849-1926.

Straßen- und Wasserbaumeister

Architekt, Politiker, Schriftsteller

Ehrenbürger der Stadt

Zum 150. Geburtstags am 22.11.1999“.

Mit ihm stand „die vielleicht vielseitigste Persönlichkeit in Georg II. Diensten … Eduard Fritzes Name ist im südthüringisch-fränkischen Grenzbereich und speziell in Meiningen untrennbar mit seinem Engagement für den hennebergisch-fränkischen Fachwerkbau und mit seinem Wirken im Hennebergisch altertumsforschenden Verein verbunden. Hier liegen seine Hauptverdienste … Im Zentrum Fritzeschen Strebens stand … die Sorge um den althennebergischen Fachwerkbau. Er legte gelegentlich des 60. Gründungstages des Vereins 1892 eine Schrift „Fränkisch-Thüringische (althennebergische) Holzbauten aus alter und neuer Zeit“ vor.“

Er baute im hennebergisch-fränkisches Fachwerkstil seiner Heimat und verzichtete bei einigen Bauten auf sein Honorar. Zahlreiche Bauwerke zeugen von Fritzes engagierter Tätigkeit in Meiningen und Umland u.a. das Henneberger Haus als Vereinshaus und Museum des Hennebergischen Altertumsforschenden Vereins (1896), die Städtische Bürgerschule (1910/11), das Haus Werrastraße 4 (1896), der Umbau des „Sächsischen Hofes“, das Evangelische Pfarramt, der Kapellenbrunnen, die Georgsbrücke über die Werra, die erste funktionierende Eisenbetonbrücke Deutschlands, das Helenstift als Witwensitz für Ellen Franz, die dritte Ehefrau Herzog Georgs II. (später Waisenhaus), das Haus Bielstein 4 (1884), die Freitreppe am Schloß, ein neobarockes Maschinenhaus, das Hypothekenbankgebäude in der Leipziger Straße, das Doppelhaus Leipziger Str. 1, die Villa Charlottenstr. 8, das Haus Berliner Str. 39 (1886), das Haus Schöne Aussicht Nr. 12, der steinerne Wegweiser „Steinere Männle“, die erste Wasserleitung.

Der verdienstvolle Baumeister rettete zahlreiche Fachwerkhäuser vor dem Verfall und leitete deren Restaurierung, z. B. Büchner`sches Hinterhaus/Georgstraße, Richter`sches Haus/Postgasse, Alte Posthalterei/ Ernestinerstraße, Haus Fam. Köhler/Schweizergasse, Schlundhaus /Schlundgasse, Steinernes Haus/Anton-Ulrich-Straße.