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Zu den bekanntesten und berüchtigtsten Serienmördern Deutschland zählt zweifellos Friedrich „Fritz“ Haarmann (1879-1925). In den Wirren der Nachkriegszeit und Inflation tötete er zwischen 1918 und 1924 in Hannover mindestens 24 junge Männer.
Eine herausragende Veröffentlichung zu den grausamen Taten Haarmanns stellt zweifellos der Band „Haarmann – Die Geschichte eines Werwolfs“ von Theodor Lessing aus dem Jahr 1925 dar.
Der Philosoph und Schriftsteller Theodor Lessing (1872-1933) wurde anfänglich vom hannoverschen Schwurgericht als Sachverständiger abgelehnt. Später schloß man ihn auch als Prozeßbeobachter aus. Die genaue Analyse das „Phänomens“ Haarmann zeichnete er genauer als irgendeiner seiner Zeitgenossen und Kollegen. „Kaum jemals ist ein bedeutender Prozeß unfähiger, kleinlicher und törichter geführt worden.“ Er kritisierte das gegen Haarmann gefällte Todesurteil und problematisierte die Zurechnungsfähigkeit Haarmanns.
Lessings Fazit: In dem modernen Menschen lauere ein mörderisches Tier, aggressiv wie Haarmann, gezähmt nur durch kulturelle Anstrengung. Gerate eine Gesellschaft – wie die nach dem Ersten Weltkrieg – aus den Fugen, komme die Bestie an die Oberfläche.
Hardcover, Fadenheftung, Leseband, 276 S., 24 Abb.
ISBN 978-3-934277-36-6