Beschreibung
Inhalt: Berliner Verbrecherinnen
Die giftige Geheimrätin (1800/1836)
Die Fee von Charlottenburg (1836)
Die verschmitzte Diebin (1839)
Das Wundermädchen aus der Schifferstraße (1848-1853)
Die ungeschickte Gattenmörderin (1863)
Das spiritistische Medium Anna Rothe (1903)
Ein Liebesdrama im Berliner Tiergarten (1916)
Exkurs
Die Mörderphysiognomien des Johann Ludwig Casper (1854)
Leseprobe:
Am 7. Januar 2008 schockierten zwei Meldungen die deutsche Öffentlichkeit. Zum einen – und das wurde mehrere Tage zur Titelstory der bekanntesten Boulevardzeitung – hatte eine Eisbärenmutter eines ihrer Kinder gefressen (die Geschichte des Berliner Eisbärenbabys Knut ging uns noch allen zu Herzen) und zum anderen soll eine Frau in Düsseldorf ihren Mann nach jahrelangem Ehezwist und mehrmaligen, vergeblichen Mordversuchen (Vergiftungen) in Einzelteilen durch die Toilette gespült haben. Völlig unter ging dabei fast der karnevalistische Aspekt einer ähnlich motivierten Handlung in Mellrichstadt, nach der eine Frau ihren Ehemann bei bitterster Kälte nur leicht bekleidet vor die Tür stellte und der so Ausgesetzte Erfrierungen davontrug.
Frauen als Verbrecherinnen – ein altes und spannendes Thema, vielfach psychologisch untersucht, schon unzählige Male zum Gegenstand von Kriminalromanen und Verfilmungen gemacht, beschäftigen uns im dritten Band der Historischen Kriminal-Bibliothek. Glücklicherweise sind die Kriminalisten und Kriminalpsychologen des 21. Jahrhunderts deutlich „aufgeklärter“, als es noch ein Cesare Lombroso sein konnte, der in seinem Band Das Weib als Verbrecherin und Prostituierte (1894 in deutscher Übersetzung erschienen) dem Weib eine Rolle als schlechterer Mann zuwies, wenngleich die Beweggründe seiner Forschungen durchaus positiver Intention waren.
Die Fee von Charlottenburg stellt einen Querschnitt Berliner Verbrecherinnen vor, die vom beginnenden 19. Jahrhundert bis zum Anfang 20. Jahrhunderts die Verbrechenswelt „bereicherten“. Man findet unterschiedlichste Arten von Motiven vorherrschen: Gier, Habsucht, Wollust oder schlichte Bösartigkeit.
Ca. 240 Seiten, zahlreiche Illustrationen und historische Fotos.
ISBN 978-3-934277-18-2